WiYou.de - Ausgabe 04/2021

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 42021 Foto: ... Handel und Logistik ©MAGNIFIER stock.adobe.com Handel – Händler – (ver)handeln Kennst du das Spiel „Siedler von Catan“? Ein Gesellschaftsspiel, bei dem die Spieler Rohstoffe tauschen, mit anderen Spielern verhandeln, um wiederum Rohstoffe bei der Bank gegen Straßen einzutauschen. Mit diesen Straßen können nun Häuser und Städte aufgebaut werden. Handelsstraßen verbinden dann die Territorien. Und wer die längste Handelsstraße hat, der erhält ExtraPunkte. Beim Begriff „Handel“ kommen die verschiedensten Assoziationen zusammen: Gewürze und die Ent­ stehung der Welthandelsstraßen, die Herstellung von Farbstoffen und deren Transport über Welthäfen, Transport von Lebensmitteln, die Logistik, der Einzelhandel, Lebensmittelhallen in den Niederlanden, die Händler auf Wochenmärkten, Verhandeln und Feilschen um Souvenirs – der Handel schließt viele Felder ein. Die Römer waren große Städtebauer und wussten, wie sie am besten Handelswege verbanden. Dabei waren die Römer besondere Strategen beim Bau der Meeres, und Landwege. Um Wege zu legen bezie­ hungsweise große Städte zu erbauen, braucht man vor allem Orientierung auf der Weltkarte. ImMittelalter gab es bereits Gewürzstraßen. Zu dieser Zeit leitete man vomWort ‚Orient‘ das Verb ‚orientieren‘ ab. Heut­ zutage nutzt man eher selten eine Landkarte, weil entweder die Wege mit Schildern markiert sind oder Google Maps uns auf dem Handy zum nächsten Supermarkt weist. Lange bevor es diese Technik gab, waren es Menschen gewöhnt, zu Fuß zum nächsten Markt und zurück bis zu 30 Kilometer am Tag zu laufen. Im 19. Jahrhundert wurden Gewürze und Farbstoffe vom Orient über den Schiffsweg transportiert. Bei­ spielsweise das Gewürz Safran, von dem ein paar Gramm so viel wert waren wie ein lebendiges Pferd. Gro­ ße Häfen waren in London oder auch Venedig zu finden, wo persische und ägyptische Kaufleute ihre Ware zum Verkauf anboten. Unter anderem gelangten Ingwer oder Pfeffer von der indischen Küste Malabar über das Rote Meer nach Alexandria. Handelswege wurden zu Verbindungen und Kommunikationsstrecken zwi­ schen den Ländern und Kontinenten. Wenn man aufmerksam durch den Supermarkt geht, liest man: Äpfel aus Brandenburg oder Fisch aus dem Nordatlantik. Im Einzelhandel wird das Sortiment immer breiter und vielfältiger. Alles soll nachhaltig produziert und lange haltbar sein. Der Trend geht dazu, dass man Produkte wie Obst und Gemüse aus re­ gionaler Produktion kauft. Das funktioniert natürlich nur mit Waren, die auch in der Region produziert wer­ den können. Wer gerne Fisch isst, wird weiterhin auf die Lieferung der Fischware aus Skandinavien in den Einkaufshallen warten. Bei exotischen Waren, wie Papaya, kommen logistische Hürden auf uns zu. Für den Transport unserer Lebensmittel sind etliche LKWFahrer jeden Tag auf den Straßen unterwegs. Nachfrage und Angebot bestimmen den Markt. Teilhaben können wir nur an diesem (Welt)Markt, weil Menschen mit Leidenschaft im Handel und in der Logistik arbeiten. „Klassische Handelsberufe“ wären zum Beispiel Fachkraft für Lagerlogistik, Kaufmann für Marketingkommunikation oder Verkäufer. Im Bereich Studium und Forschung hat sich auch einiges getan, sodass der Auszubildende nach seinen drei Jahren als Kaufmann im Einzelhandel mit seinem Abitur beispielsweise BWL studieren kann. Wieviel Dynamik im Handel stecken kann, erfährst du auf den nachfolgenden Seiten ganz genau. (ba)

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